SCHÜTZENFEST 2010
vom 30.07 - 02.08.20
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Freitag, 30.07.2010

Am Freitagnachmittag war der größte Teil von Rüblinghausen bereits mit Schützenfahnen beflaggt; ein weithin sichtbares Zeichen dafür, dass endlich wieder Rüblinghauser Schützenfest ist und das im 117. Jahr des Vereinsbestehens. Wie üblich war die Biggestraße schon seit Samstag vor Schützenfest mit Wimpelketten und den jeweiligen Spruchbändern der Korporalschaften geschmückt, die unter Regie der Korporalschaftsführer unter Mithilfe der Jungschützen angebracht worden waren. Am Ehrenmal prangten die Deutschland- und Nordrhein-Westfalenfahne sowie auf dem Dorfplatz die grün-weiße Schützenfahne. Am Vortag hatte sich der Vorstand bereits beim neuen Seniorenheim „St. Matthäus“ eingefunden um dort erstmals die vom Verein überreichte Matthäus-Schützenfahne zu hissen.

Zum Auftakt des Freitags traf sich der Vorstand um 18.30 Uhr bei den Fahnenmasten, wo die Deutschlandfahne (linker Mast), SSB-Fahne (mittlerer Mast) und KSB-Fahne (rechter Mast) schon weithin sichtbar zu unserem Hochfest einluden. An der Treppe zum Oberplatz prangte wie schon seit vielen Jahren die grün-weiße Fahne mit Matthäus-Emblem. Nach der obligatorischen Flasche Bier vorm Haus von Hauptmann Nitschke ging es zum Festzelt. Ebenfalls um 18.30 Uhr traten die Jungschützen in der Ortsmitte an, um sich zum Marsch zum Schützenplatz zu formieren.

Um 19.33 Uhr begann dann das 6. Vogelschießen der Jungschützen in der Vereinsgeschichte. Den Vogel, der wieder vom Jugenddorf Olpe angefertigt worden war, hatte man bereits am Nachmittag aufgesetzt; jetzt rückte man ihm mit der Jagdflinte zu Leibe, wobei nur der rechte Gewehrstand betrieben wurde. Erstmals bediente Peter Rademacher, Sohn des Schießmeisters Franz-Georg Rademacher, die Waffe. Er steht ab diesem Jahr somit ebenfalls als Schießmeister zur Verfügung. Erstmals hatten in diesem Jahr Jungschützen, die am Vogelschießen teilnehmen wollten und noch nicht 18 Jahre alt waren aufgrund behördlicher Anweisung eine schriftliche Einverständniserklärung der Eltern vorzulegen. Nachdem der scheidende Jungschützenkönig Markus Dahlenkamp mit dem 1. Schuss das Vogelschießen eröffnete zeigte sich bald wer sein Nachfolger werden wollte. Die Jungschützen Marius Henkel, Bastian Hohleweg und Johannes Stahl stellten sich als die ernsthaften Aspiranten heraus. Nach gut zwanzig Minuten Wettkampf gelang schließlich dem 19-jährigen Auszubildenden Johannes Stahl, der auch unser erster stellvertretender Jungschützensprecher ist, mit dem 55. Schuss der Königsschuss. Dies geschah zur sichtlichen Zufriedenheit seines Vaters Lt. Jürgen Stahl, der selbst bereits König und Kaiser sowie Bundesschützenkönig des SSB war. Außerdem folgte Johannes Stahl seinem Bruder Lukas nach, der vor zwei Jahren Jungschützenkönig in Rüblinghausen war. Zur Jungschützenkönigin erkor sich der neue Jungschützenkönig seine 16-jährige Freundin Sharon Schröder aus Dahl. Jungschützenkönigsoffiziere wurden Bastian Nörenberg und Guido Schwalbe.

Nach dem Vogelschießen erfolgte die traditionelle Bierprobe. Die Bewirtung übernahm wie all die Jahre der VFR, der neben dem Getränkeausschank auch Speisen vom Grill anbot. Musik machte wieder DJ Mathias Schmette. Der Besucherandrang, in der Mehrzahl junge Leute, war etwa wie im Vorjahr. Es sei auch erwähnt, dass eine ganze Reihe Jungschützen aus Neuenkleusheim an diesem Abend anwesend waren.Eine Beförderung sprach Major Markus Bröcher an diesem Abend aus, denn Leutnant Peter Wacker wurde zum Oberleutnant befördert. Gegen 24.00 Uhr endete die Bierprobe planmäßig.

Samstag, 31.07.2010

Bei schönem Sommerwetter traten die drei Korporalschaften heute an und zwar die Korporalschaft Feldmark um 14.30 Uhr mit dem Spielmannszug Olpe, dann die Korporalschaft Drift um 14.40 Uhr ebenfalls mit dem Olper Spielmannszug und um 14.45 Uhr die Korporalschaft Gate mit dem Musikverein Saßmicke.

Um 15.00 Uhr ließ Olt. Ralf Harnischmacher, stellvertretend für Hauptmann Jürgen Nitschke, den gesamten Schützenzug antreten und machte Major Markus Bröcher Meldung. Major Markus Bröcher begrüßte nun die Musiker des Musikvereins Saßmicke unter Leitung von Daniel Ridder und den Spielmannzug St. Sebastianus Olpe unter Leitung von Heinz Heider sowie alle Anwesenden. Dann gedachte man der Gefallenen und Vermissten mit dem Lied vom Guten Kameraden, wobei der Major auch die verunglückten Todesopfer der Duisburger „Loveparade“ in das Gedenken mit einbezog. Nach einem dreifachen Hoch auf den St. Matthäus-Schützenverein, den Ort Rüblinghausen, die Vaterstadt Olpe und unser Deutsches Vaterland erklang das Deutschlandlied. Dann erging der Marschbefehl und der Schützenzug setzte sich Richtung Feldmark in Bewegung und schwenkte ein in die Rüblinghauser Drift. Dann ging es über Matthäusstraße zur Kapelle. Dort holte man die Fahne und die Jungschützenstandarte aus der Kapelle heraus ab. Der weitere Marschweg führte über die Matthäusstraße, Schlade, Rüblinghauser Drift zur Düringerstraße. Dort holte man den noch amtierenden Schützenkönig Walter Rademacher und den neuen Jungschützenkönig Johannes Stahl ab. Es sei hier noch erwähnt, dass der 40-jährige Jubelkönig Karl Maiworm ebenfalls abgeholt werden sollte; er konnte jedoch wegen Krankheit nicht am Schützenfest teilnehmen. Ebenso erging es dem 50-jährigen Jubelkönig Siegfried Döppler, der ebenfalls nicht am Schützenfest teilnehmen konnte. Dann ging der Festzug zurück über die Düringerstraße, Rüblinghauser Drift, Zum Stein und Feldweg zum Haus des Alten Königs Peter Müller um dort den 25-jährigen Jubelkönig Hermann Dahlenkamp abzuholen. Nach kurzem Aufenthalt schwenkte man links in die Gate und marschierte auf der Biggestraße zum China-Restaurant, dem ehemaligen Vereinslokal „Zur Gate“. Dort fand das Ständchen für die 80-jährigen Altersjubilare statt, zu dem Johannes Neu (ehemaliger Rendant des St. Sebastianus Schützenvereins Olpe), die Ehrenmitglieder Christian Scheele, Franz Müller und Emil Scheele sowie Stanislaus (Klaus) Kaluschke und Günter Herbig erschienen waren. Von dort ging es auf direktem Wege zum Schützenplatz.

Die Reihenfolge des Festzuges sah am Samstag folgendermaßen aus: Vogelträger, Spielmannzug Olpe mit Zugführer Lt. Michael Horwat, Musikverein Saßmicke, Vorstand mit König Walter Rademacher, Kaiser Winfried Halbe, 25-jährigem Jubelkönig Hermann Dahlenkamp, Alte Könige und ehemalige Vorstandsmitglieder, Königskorporalschaft Feldmark, Jungschützenstandarte, Jungschützenkönig Johannes Stahl, und die Jungschützenabteilung, Fahne mit Offizieren, Korporalschaft Gate und Korporalschaft Drift.

Auf dem Schützenplatz angekommen wurde mit „Preußens Gloria“, gespielt von beiden Musikvereinen ins Festzelt einmarschiert. Nach dem Wegtreten platzierte der Fähnrich Andreas Thöne die Vereinsfahne und die neue Jungschützenstandarte an der Musikbühne und der Vogel wurde aufgesetzt. Vogelbauer Ehrenmitglied Klaus Heuel hatte wieder einen prächtigen, in dunkelbraunem Farbton gehaltenen Adler mit markanter Kopfform und in aufwendiger Bemalung gefertigt. Wie jedes Jahr eigentlich zu schade zum Kaputtschießen.

Der Beginn des Vogelschießens war in diesem Jahr um eine Viertelstunde nach hinten, auf 17.15 Uhr, verschoben worden. Man begann pünktlich damit. Zu Beginn des Vogelschießens sprach Schützenpastor Clemens Steiling ein Gebet und gemeinsam betete man ein „Vater unser“ für ein gutes Gelingen des Vogelschießens, insbesondere dafür, dass beim Vogelschießen kein Unglück geschieht. Der scheidende König Walter Rademacher eröffnete nun mit dem 1. Schuss das Vogelschießen; sodann erfolgten die Ehrenschüsse von Schützenpastor Clemens Steiling, 25-jährigem Jubelkönig Hermann Dahlenkamp, Major Markus Bröcher und Ehrenvorsitzendem Norbert Heuel. Schießmeister Franz-Georg Rademacher bediente den rechten und Schießmeister Gerold Hütte den linken Gewehrstand. Es ging zügig voran beim Vogelschießen, dank der Treffsicherheit der Schützen. Jedoch war die Beteiligung von Anfang an mager. So schossen schon bald Olt. Rüdiger Seifener und Frank Schmette um die Wette. Mit einem kapitalen Treffer, dem 53. Schuss, entschied dann der 46-jährige Prokurist der Fa. VATRO das Vogelschießen für sich und Rüblinghausen hatte einen neuen Schützenkönig. Unter dem Beifall der Zuschauer wurde der neue König nun zur Theke getragen, wo er mit seiner Frau und neuen Königin Dorothea die Gratulationen des Schützenvolkes entgegennahm. Die Schar der Gratulanten war lang, denn der neue König ist neben dem Schützenvorstand auch in der Altliga des VFR und im Elferrat der Kolpingfamilie aktiv. Als Königsoffiziere erwählte sich der neue König die Oberleutnants Olaf Dierig und Christian Spitzer. Neue Königskorporalschaft ist die Korporalschaft Gate.

Gegen 18.45 Uhr begann die Königsproklamation draußen auf dem Oberplatz. Major Markus Bröcher überreichte den Königsorden und die Königskette an den neuen Schützenkönig Olt. Rüdiger Seifener und dankte nochmals seinem Vorgänger Walter Rademacher.

Zu den weiteren Ehrungen traten folgende Schützen an (unterstrichen):
Orden für 40-jährige Mitgliedschaft:
Martin Alfes
Helmut Glosar (nein)
Peter Gummersbach (ehem. Fähnrich und Leutnant von Olpe)
Ulrich Heuel (nein)
Peter Keseberg
Siegfried Mogwitz (nein)
Dr. Franz-Georg Rademacher
Meinolf Wagner (nein)

Orden für 50-jährige Mitgliedschaft:
Willi Hackeness
Klaus Heuel
Ulrich Lütticke
Hans Georg Schledorn (nein)
Alfons Schröder
Klaus Peter Siepe
Falk Tiede (nein)
Nico van Gerven

Orden für 60-jährige Mitgliedschaft:
Walter Harnischmacher
Norbert Heuel
Günter Maiworm
Willi Ohm
Willi Wacker (Ehrung am Sonntagmorgen)
Walter Zimmermann
Herbert Kemper (nachtäglich aus 2009)

Orden für 25-jähriges Königsjubiläum:
Hermann Dahlenkamp

Die Orden für das 40-jährige Königsjubiläum von Karl Maiworm
und das 50-jährige Königsjubiläum von Siegfried Döppler
konnten den Jubilaren wegen Krankheit nicht an dieser Stelle überreicht werden.

Orden des SSB für Verdienste für 6-jährige Vorstandstätigkeit:
Lt. Mario Bala
Lt. Gerhard Wolf

Natürlich fand nach der Proklamation und Jubilarehrung auch wieder das traditionelle Fäßchentrinken der Fa. Kemper statt; wie im Vorjahr an der Theke im Schützenhaus. Bereits zu Beginn der Proklamation und Jubilarehrung hatte der Major die Geschäftsführung und Mitarbeiter der Firma Gebrüder Kemper begrüßt und sich für die vielfältige Unterstützung bedankt. Leider ist zu beobachten, dass diese uralte Einrichtung immer schlechter besucht ist. Das Bier wurde wie gehabt in den vereinseigenen 0,25l-Glaskrügen ausgeschenkt. Die Versorgung mit Speisen hat ab diesem Jahr die Fa. Berg aus Elspe übernommen, was allgemein sehr begrüßt wurde. Das gepflegte Erscheinungsbild, das gute Preis-Leistungsverhältnis und der Service sprachen für sich. Die Süßigkeiten- und Schießbude stellte weiterhin der Nachfolger der Fa. Held namens Sivamani Manivannan. Das Zelt war von der Fa. Beckmann. Die Zeltgröße belief sich weiterhin auf sieben Felder. Die Gäste der Fünfergemeinschaft konnten natürlich wieder begrüßt werden, ebenso wie die Olper Vorstandskollegen samt Olper König Dr. Günter Zeppenfeld. Die Tanzmusik übernahm ab etwa 20.30 Uhr die Tanz-Band des Musikvereins Saßmicke. Die Stimmung im Zelt war ausgezeichnet; jedoch hätte der Samstag insgesamt einen besseren Zuspruch an Gästen wie eigenen Schützen verdient gehabt. Bis in die frühen Morgenstunden wurde ohne jeden Zwischenfall gefeiert. Der Sicherheitsdienst der Fa. von Jagow sorgte ab 21.00 Uhr für die Sicherheit. Wie seit Jahren üblich gab es keinen offiziellen Ausmarsch.

Sonntag, 01.08.2010

Um 08.45 Uhr trafen sich alle Offiziere mit König, Kaiser, Jungschützenkönig, 25-jährigem Jubelkönig und das Mitglied des Bundestages Dr. Matthias Heider aus Lüdenscheid. Um 09.00 Uhr begann das Schützenhochamt mit musikalischer Gestaltung durch den Musikverein Saßmicke. Das Meßdieneramt übernahmen Major Markus Bröcher, Olt. Ralf Harnischmacher, Olt. Olaf Dierig und Lt. Michael Horwat. Lektoren waren Major Markus Bröcher und Olaf Dierig. Den Gottesdienst zelebrierte natürlich unser Schützenpastor Pfarrer Clemens Steiling. Erstmals wurden eigens angefertigte Liederzettel in den Bänken ausgelegt. Leider war der Gottesdienstbesuch verhalten. Im Anschluss bekam der Schützenpastor vor der Kirche wieder ein Ständchen gespielt. Von der Kirche ging der Schützenzug über die Düringerstraße zum Ehrenmal. Den Kranz trugen die beiden Soldaten Mike Staenicke und Mark Wagner. Am Ehrenmal erfolgte die Kranzniederlegung, der Schützenpastor sprach ein Gebet und das „Lied vom Guten Kameraden“ wurde gespielt. Dann ging es weiter zum Schützenplatz, wo zunächst gefrühstückt wurde.

Gegen 11.00 Uhr begann das Konzert. Wie immer konnten auch heute Abordnungen der Nachbarvereine begrüßt werden. Neben der üblichen Abordnung aus Eckenhagen hatte sich auch der Rhoder Vorstand samt seinem König Klaus Döppeler, der ja auch unser stellvertretender Korporalschaftsführer der Gate ist, eingefunden. An Prominenten konnten neben Dr. Matthias Heider auch der stellvertretende Bürgermeister Lothar Epe und der 1. Beigeordnete Peter Wurm begrüßt werden. Die Geistlichkeit war durch Pfarrer Clemens Steiling und Pastor Michael Rademacher vertreten. Aus Nijnsel war wieder Harry van Oorschodt mit Ehefrau Elisabeth angereist. Höhepunkt des Vormittags waren wieder die Ehrungen um 12.00 Uhr. Hierzu nahm die 40-jährige Jubelkönigin Jutta Schrage, das 25-jährige Jubelkönigspaar Hermann und Christiane Dahlenkamp, das neue Königspaar Rüdiger und Dorothea Seifener, das Kaiserpaar Winfried und Manuela Halbe und das neue Jungschützenkönigspaar Johannes Stahl und Sharon Schröder sowie der gesamte Vorstand auf dem Tanzboden Aufstellung. Major Markus Bröcher begrüßte alle offiziell und überreichte den Damen einen Blumenstrauß. Zum Frühschoppenkonzert hatte Jubelkönig Hermann Dahlenkamp zum Jubelkönigstisch eingeladen. Erfreulicherweise war der Frühschoppen sehr gut besucht, das Zelt war voll. Um 13.30 Uhr marschierte man schließlich aus bis zum China-Restaurant.

Zur üblichen Zeit, also um „20 vor Vier“, „Viertel vor Vier“ und „Zehn vor Vier“ traten die Korporalschaften Feldmark, Drift und Gate am Sonntagnachmittag an. Allerdings war bei der Drift die Stadtkapelle Kreuztal, die dritte Festmusik, mit dabei. Der Festzug hatte heute folgendes Aussehen: Spielmannzug Olpe, Musikverein Saßmicke, Vorstand mit Königspaar mit Königsoffizieren, Jungschützenkönigspaar mit Jungschützenoffizieren, Kaiserpaar mit Kaiseroffizieren, 25-jähriges Jubelkönigspaar, Hofstaat, Alte Könige und ehemalige Vorstandsmitglieder, Jungschützenstandarte, Jungschützenabteilung, Fahne mit Offizieren, Blasorchester der Stadt Kreuztal, Korporalschaften Feldmark, Drift und Gate zusammengelegt.

Um 16.00 Uhr setzte sich der Festzug vor dem ehemaligen Gasthof Hohleweg in Bewegung. Man holte nun zunächst wieder die Fahne und die Jungschützenstandarte aus der Kapelle heraus ab. Dann ging es sofort weiter auf direktem Weg zum neuen Königshaus im Falkenweg. Inzwischen hatte sich der Himmel verdunkelt und es gab einen Wolkenbruch, der den weiteren Ablauf um fast eine Stunde verzögerte. Gott sei Dank standen die Allermeisten beim König im Trockenen. Nur wenige Offiziere waren durchnass. Aufgrund der riskanten Wetterlage entschied man sich den kürzesten Weg zum Schützenplatz zu nehmen über Rüblinghauser Drift, Schlade und Zum Stein. Dies hatte allerdings zur Folge, dass das vorgesehene Ständchen am Matthäus-Seniorenheim entfallen musste. Nachdem der Hofstaat im Zelt Platz genommen hatte folgten bald noch zahlreiche Musikstücke, die die drei Musikvereine mitunter auch gemeinsam spielten so den Regimentsgruß und Preußens Gloria.

Die Kinderpolonaise wurde gegen 18.45 Uhr abgehalten und gegen 19.30 Uhr folgte die Königspolonaise, die wegen der vielen Gäste am Hofstaat vor der Theke abgehalten wurde. Trotz des großen Königstisches klappte das Abendessen reibungslos; die Abwicklung in Buffet-Form ist ja seit Jahren eingespielt. Nach dem Essen war dann die Saßmicker Tanzmusik wieder startklar um das Zelt in Stimmung zu versetzen. Das Zelt war übrigens auch außerhalb des Hofstaates an diesem Sonntagabend noch gut besetzt, was nicht immer selbstverständlich ist.

Um 23.00 Uhr traf sich der Vorstand nach alter Tradition mit den Majestäten und Jubelmajestäten und einigen Ehrenmitgliedern im Schützenhaus. Besonderer Gast war bei diesem Zusammentreffen Friseurmeister Heribert Burghaus. Er war natürlich Gast am Königstisch und in seiner Funktion als Kaiser von Scheiderwald in kompletter Scheiderwalder Schützenmontur erschienen. Nach einigen Lobesworten des Majors Markus Bröcher und dem traditionellen Glas Cognac-Cola ging es dann gemeinsam zurück ins Zelt, wo der dienstälteste Oberleutnant Ralf Harnischmacher und der zweitdienstälteste Oberleutnant Georg Scheele die obligatorische Pflichtrunde Bier an der Theke spendierten. Die Vorstandsdamen hatten sich zuvor im „Bürogebäude“ zusammengesetzt.
Gegen 01.00 Uhr ging die Schützengemeinde bei bester Laune aus dem Zelt und marschierte, Fahne vorneweg und liedersingend zum Dorfplatz an der Kapelle, denn das China-Restaurant befand sich noch im Umbau. Auf dem Dorfplatz war ein kleines Zelt aufgebaut, es wurden Häppchen gereicht, zu Trinken war reichlich vorhanden, und für Leute die mal mussten stand ein Toilettenwagen bereit.

Montag, 02.08.2010

Um 15.00 Uhr traten die Kinder und einige Eltern beim Dorfplatz an. Wie zuletzt üblich marschierte man über Matthäusstraße und Zum Stein direkt zum Schützenplatz. Zuvor wurde das noch amtierende Kinderkönigspaar Tilius Rötz und Carolin Braun (Ersatzkönigin, da Vanessa Junker im Urlaub) aus der Kapelle heraus abgeholt. Für die Marschmusik sorgten sogar drei Trömmelchen des Spielmannszuges und so marschierte man Kindervogel und Fahne vorweg zum Schützenplatz.

Auf dem Schützenplatz angekommen marschierte man wie die Großen ins Zelt auf den Tanzboden und danach machte man von den Kindern zunächst noch einige Fotos auf der Treppe. Danach setzte Olt. Ralf Harnischmacher sofort den von ihm gebauten Kindervogel auf und man begann mit dem Wettkampf. Geschossen wurde wie üblich mit Luftgewehren. Major Markus Bröcher bediente den rechten und Olt. Ralf Harnischmacher den linken Gewehrstand. Erfreulich war, dass ein gutes Dutzend Jungen den Vogel schießen wollten, nachdem im letzen Jahr magerer Andrang war. Schnell entwickelte sich ein spannender Wettkampf und als der bereits kopf- und beinlose Vogel mit den Flügeln nach unten auf der Stange hing, rechneten alle mit einer baldigen Entscheidung. Nach einer knappen halben Stunde und mit dem 126. Schuss gelang dem 10-jährigen Robin Stork, einem Enkel von Josef Bröcher, der Königsschuss. Der neue Kinderkönig nahm sich Greta Scheele zur Königin. Die neuen Kinderkönigsoffiziere waren Frederick Döppeler und Jonas Quast.

Anschließend gab es, wie bereits in den beiden Vorjahren eine Kinderunterhaltung der klassischen Art. Wie bei den Großen wurde eine Kinderkönigsproklamation auf dem Oberplatz abgehalten und am Kinderkönigstisch im Zelt gab es Getränke, gespendet von Jörg Dierig, und zu Essen. Zum Abschluss gab es die übliche Kinderpolonaise. Auch die Kartoffelkompanie hatte neue Majestäten aufzuweisen, die auf dem Dorfplatz ermittelt worden waren. Neuer Kartoffelkönig war Daniel Picker und als seine Königin musste Marius (Mariella) Henkel „herhalten“. Motto der Kartoffelkompanie war in diesem Jahr; „Bauer sucht Frau“ in Anlehnung an eine aktuelle Fernsehsendung des Senders RTL. Entsprechend war das Outfit der Kartoffelschützenbrüder. Leider war zu beobachten, dass nur noch ein Bruchteil an Teilnehmern dabei war gemessen an den Glanzzeiten der Kartoffelkompanie. Hier wird man die Entwicklung abwarten müssen.

Ab 19.00 Uhr spielte dann die bekannte Band „COMBO SPEZIALE“, die das Publikum schnell in Partystimmung versetzte. Bis zum frühen Morgen sorgte die Band für gute Stimmung, wie man sie am Montag in Rüblinghausen gewohnt ist. Allerdings war nicht zu übersehen, dass sich der seit Jahren rückläufige Besucherandrang an diesem Montagabend nicht gebessert hatte. Es wird ja schon seit dem letzten Jahr diskutiert, ob sich der Ablauf des Montagabends in der bisherigen Form weiter aufrechterhalten lässt; schon allein aus wirtschaftlicher Sicht heraus.

Schließlich sei noch angemerkt, dass man mit dem Wetter Glück hatte, denn es war sommerlich warm und der starke Regen am Sonntag beim Abholen des Königs hat nur kurzzeitig gestört; der Hofstaat ist nicht nass geworden, nur einige Offiziere die keinen Unterstand mehr gefunden hatten. Gott sei Dank war die Hitzeperiode vorbei gewesen, die uns wochenlang tropische Temperaturen beschert hatte. Die Leistung der Festmusik aus Saßmicke fand große Beachtung. Insgesamt ließ sich beobachten, dass auch die Zuschauerzahl beim Antreten nicht üppig war und auch der eine oder andere namhafte Rüblinghauser im Urlaub war. Es sei noch angemerkt, dass rechts neben der Vogelstange mit dem Anlegen von Parkplätzen begonnen worden war; eine behördliche Auflage im Zusammenhang mit der Vergrößerung des Schützenhauses.

(Protokollführer und Olt.Ralf Harnischmacher)